Walter Moers - Das Labyrinth der Träumenden Bücher

Autor: Walter Moers
Titel: Das Labyrinth der Träumenden Bücher
Seiten: 427
Verlag: btb


Dieser Roman spielt auf Zamonien, einem von Walter Moers geschaffenen Kontinent. Wie schon im Vorgänger Die Stadt der Träumenden Bücher geht es wieder um Hildegunst von Mythenmetz den großen Lindwurm Dichter. Nachdem Mythenmetz nun berühmt und angesehen und genauso arrogant und fett geworden ist, erhält er einen Brief, der nicht die typischen Lobeshymnen auf ihn enthält. Zutiefst irritiert und doch neugierig begibt er sich auf den Weg nach Buchhaim, dem Ort wo einst seine Karriere begann. Dort folgt er den Spuren des Briefes immer tiefer in die neu aufgebaute Stadt...


Boah, waren wir alle gespannt, ein neuer Zamonien Roman. Ein neuer Roman in Buchhaim! Hildegunst von Mythenmetz kehrt zurück, heißt es auf dem Umschlag.
Ich habe eine Weile gebraucht, bevor ich mir das Buch besorgt hatte doch als ich es endlich hatte, habe ich es natürlich sofort aufgeschlagen. Mythenmetz ist mir mit wachsendem Erfolg ohnehin immer unsympathischer geworden (ihr müsst nur einmal "Ensel und Krete" lesen um zu verstehen was ich meine), aber das war okay, denn das kann Erfolg aus Menschen und Lindwürmern machen.
Als Hildegunst also Buchhaim erreichte, war ich noch immer gespannt wie ein Flitzebogen. Der berühmte Autor schreitet durch die neue Stadt und staunt dabei über so manches architektonische Kunstwerk oder die aufwendigen Touristenattraktionen. Unglaublich liebevoll und detailverliebt beschreibt Moers die Stadt. Er beweist dabei einmal mehr, dass sein Hirn ein wahres Wunderland voll unglaublicher Ideen sein muss. Dennoch machen die seitenlangen Beschreibungen das Buch auch wieder erstaunlich langatmig. Aber das ist okay, daran bin ich gewöhnt. Nur hätten über 10 Seiten "Puppistische Notizen" nicht unbedingt sein müssen.
Doch je länger ich las, und je weniger Seiten in meiner rechten Hand zurück blieben, desto dringlicher fragte ich mich da: wann gehts denn nun endlich wieder ins Labyrinth? und: wo bleibt eigentlich die Story?
Und dann waren da plötzlich keine Seiten mehr übrig und ich lese wie Mythenmetz in das Labyrinth hinabsteigt, seine Laterne erlischt und dann... ende. Das Buch war zu ende! Ich weiß nicht, ob ihr euch meine Enttäuschung vorstellen könnt. Ich hielt ein Buch in den Händen das den sehr eindeutigen Titel "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" trug und in dem Moment, in dem der Protagonist das besagte Labyrinth betritt ist Schluss?! Das kann doch garnicht sein, habe ich gedacht und wollte am liebsten sofort einen Leserbrief aufsetzten. Warum habe ich das eigentlich nicht gemacht...?

Es ist ein Zamonien Roman, also muss man ihn zumindest einmal lesen. Und vlt. wird's im nächsten Teil, auf den ich immer noch warte, besser. Deshalb: lest die Stadt der Träumenden Bücher und auch das Labyrinth desselben auf jeden Fall. Moers Fantasy ist unglaublich, da kann man echt noch was lernen. Aber übel nehme ich ihm diesen Coup trotzdem. Sowas macht man einfach nicht!

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