Tad Williams - Otherland 1

Autor: Tad Williams
Titel: Otherland - Stadt der goldenen Schatten
Verlag: Heyne
Seiten: 990


Otherland handelt von einer jungen Dozentin, die in Afrika an einer Hochschule unterrichtet. Eines Tages empfängt sie einen Notruf ihres kleinen Bruders aus dem Web. Er hatte sich mit seinen Freunden unbefugter Weise in einen abgesperrten Bereich des Netzes begeben und steckte in Schwierigkeiten. Doch sie konnte ihm nichtmehr helfen und ihr Bruder fiel ins Koma.
Die Dozentin, Renie, macht sich im Verlauf der Geschichte auf die Suche nach hinweisen, die den eigenartigen Zustand ihres Bruders erklären. Dabei stößt sie auf Otherland, und entdeckt Unglaubliches...


Als ich dieses Buch vor einem Jahr zu Geburtstag bekommen habe, hab ich es gleich zur Seite gelegt, denn mir war davon abgeraten worden. Erst als ich viele Monate später mal nichts zu lesen hatte, besann ich mich, und nahm es doch zur Hand.
Es war eine Qual, sage ich euch. Jedes Kapitel, so schien mir, wurden neue Charaktere eingeführt und  ich konnte keinen Zusammenhang herstellen, zwischen den einzelnen Handlungssträngen. Ich wusste oft nicht, um wen es ging, wo der Charakter sich befand oder ob er sich überhaupt im "real Life" aufhielt. Bis auf die Kapitel über Renie und ihren Studenten !Xabbu konnte ich keine Zusammenhänge erkennen, was mich mit der Zeit unglaublich frustrierte. Als ich wiederholt auf Kapitel stieß, die mir wirklich unangenehm waren, nicht brutal oder ekelig, sondern unangenehm da mein Gehirn die wenigen gegeben Informationen zu einem Bild ergänzte, legte ich das Buch zur Seite.
Es stand bestimmt wieder ein halbes Jahr im Schrank, bis ich es weiterlas. Ich hatte ungefähr bei Seite 300 aufgehört und quälte mich noch einmal durch knapp 100 Seiten, bevor sich mir plötzlich Zusammenhänge erschlossen. Plötzlich gab der Autor kleine Informationsfetzen, manchmal nur ein Wort in einem Nebensatz, doch das reichte schon aus, um einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Kapiteln zu erkennen. Von da ab legte ich das Buch bis zur letzten Seite praktisch nichtmehr aus der Hand.

Ich mochte an Otherland von Anfang an das, was ich als Science Fiction bezeichnen würde, die Vision einer digitalisierten Welt, die dennoch in so vielen Punkten weiterhin der unseren gleicht. Mein Fazit ist also: wenn man es erst eeinmal über die ersten 300 bis 400 Seiten hinaus geschafft hat, ist das Buch ein absoluter Muss und auch wenn es inzwischen beinahe 20 Jahre alt ist, verstehe ich jetzt, warum man es immer noch in jeder Buchhandlung finden kann.

p.s.: es gibt hier in Berlin sogar eine eigene "Otherland" Buchhandlung ;)



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