Samuel Bjork - Federgrab

Autor: Samuel Bjork
Titel: Federgrab (Ein Fall für Kommissar Munch, Teil 2)
Seiten: 480
Verlag: Goldmann

Ein junges Mädchen wird auf einem Bett aus Federn aufgefunden. Ihr Körper ist drapiert, wie für ein Ritual. In einem Pentagramm stehen Kerzen um sie herum und sie trägt eine blonde Perücke... Das alles ist schon seltsam genug, doch als sich herausstellt, dass ihr Magen ausschließlich Tierfutter enthält, sieht sich Komissar Munch gezwungen seine beste Ermittlern, Mia Krüger, zurück in die Einheit zu holen. Aber Mia ist eigentlich noch suspendiert - aus gutem Grund...

Ja, ich weiß schon, wie das aussieht. Schon wieder ein Thriller! Und auch noch 2. Teil! Alles Dinge von denen ich mal behauptet habe, ich würde sie nicht machen... Zu meiner Verteidigung habe auch nicht wirklich etwas Gutes vorzubringen, außer dass mir das Buch von einer guten Freundin in die Hand gedrückt wurde: "Lies das mal!" Und wie immer konnte ich nicht widerstehen. Denn - nur was man kennt, kann man beurteilen, oder? ;)
Ich habe "Federgrab" dann auch ziemlich schnell durchgelesen, in nur fünf Tagen. Ich wurde schnell in die Ereignisse eingesogen und die Vielfalt der Charaktere (zeitweise verlor ich wirklich den Überblick) sorgt dafür, dass irgendwer immer etwas spannendes erlebt.
Gefühlt besteht die Ermittlergruppe um Munch aus ziemlich kaputten Freaks. Wenigstens die Hälfte von ihnen hat neben dem eigentlich Mordfall noch einen Haufen persönlicher Probleme. Allen voran Mia, die die gesamte Geschichte lang am Rande des Wahnsinns wandelt. Sie ist der Diamant des Ermittlerteams, hat den richtigen Durchblick, den Instinkt. Leider ist sie mir allerdings auch gänzlich unsympathisch. Ursprünglich vom Dienst suspendiert, muss sie eine Therapie besuchen. Sobald Munch sie zurück geholt hat, ist damit allerdings Schluss. Bereits vorher hatte sie nicht vor sich dem Therapeuten wirklich anzuvertrauen, doch sobald sie wieder arbeiten geht ist der arme Kerl komplett weg vom Fenster. Dieser Handlungsstrang wird dann auch nicht weiter verfolgt. Das macht mich persönlich ziemlich sauer. Es ist ein Thema, das mir einfach Nahe geht. Außerdem finde ich Mias ganze arrogante Einstellung schlichtweg dumm.
Mit Munch geht es mir ähnlich. 10 Jahre nach seiner Scheidung kann er seine Ex-Frau nicht loslassen, hat an seinem Verhalten aber auch nichts verbessert. Stattdessen lässt er nun seine Tochter im Stich, wenn sie ihn am meisten braucht. Und so könnte ich die Reihe der Ermittler beliebig fortsetzen...
Aber darauf habe ich keine Lust, daher noch ein paar allgemeine Worte zum Krimi: es gibt viele falsche Fährten, die den Leser in die Irre führen. Das macht Krimis ja aus. Auch erwartet hatte ich, dass die meisten Spuren am Ende irgendwie zusammen laufen. Da hatte ich Recht, aber bis zur letzten Seite habe ich nicht erkannt, wie das ganze Bild aussieht. Das Ende selbst fand ich dann aber doch etwas abrupt. Einiges war doch nicht geklärt und dieser Prolog... dazu sage ich lieber gar nichts,  sonst explodiert gleich euer PC oder das Handy.

Ein Krimi.... was habe ich denn erwartet?
Für Fans des Genres bestimmt eine fesselnde Story. Aber ich bin - wie immer - irgendwie enttäuscht...

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sonia Rossi - Fucking Berlin

Zeit für Comicbücher

Mike Krzywik-Groß - Riva Mortis