Justin Cronin - Mary and O'Neil

Autor: Justin Cronin
Titel: Mary and O'Neil - A Novel in Stories
Seiten: 243
Verlag: Bantam Dell

O'Neil ist in seinem ersten Jahr auf dem College, als seine Eltern den Unfall haben. Er lebt nach seinem Abschluss einige Zeit bei seiner Schwester Kay. Kay und Jack leisten sich einige Jahre später einen netten Urlaub. Und Mary arbeitet in einer kleinen Bar und geht mit einem Künstler.

"Mary und O'Neil" ist gerade daher so interessant, weil zwischen diesen scheinbar zusammenhangslosen Ereignissen immer eine Verbindung besteht. Es it ein bisschen, als würde man durch ein Fenster immer wieder kurze Blicke auf das Leben einer Person erhaschen, doch die Tiefe des Ganzen bleibt verborgen.
Die Geschichte wird in der dritten Perspektive, von einem allwissenden Erzähler vorgetragen. Das erste Kapitel dreht sich um O'Neils Eltern, dann ein Kapitel über Kay und O'Neil und dann Mary. Der Untertitel "A Novel in Stories" trifft es also ziemlich gut.
Schon als ich den dritten Teil der Passage Trilogie, die Spiegelstadt, von Justin Cronin gelesen habe, war ich verblüfft von seiner Gabe, ganz alltägliche Dinge spannend zu schreiben. Einen Überblick über ein ganzes Leben, auf 80 Seiten, das hat mich fasziniert. Auch bei "Mary und O'Neil" ist mir das wieder aufgefallen. Cronin hat eine Art Dinge zu beschreiben, die für diese Art des Romans unabdingbar ist. Trotzdem fand ich es gegen Ende ein wenig langatmig. Denn Fakt ist, dass die Geschichte immer weiter läuft und dabei kein bestimmtes Ziel verfolgt. Der Leser begleitet einfach nur die Schicksale verschiedener Menschen.
Einige Parallelen zur Passage Trilogie sind mir auch aufgefallen. Z.b. scheint Justin Cronin Krebs fast schon als ein Stilmittel zu nutzen, um seinen Charakteren Schicksalsschläge beizubringen. Und auch die Sache mit der einsamen Hausfrau, die mit ihrem Kind in einer großen Villa lebt und niemanden zum reden hat, kam mir irgendwie bekannt vor...

Alles in allem ist das eine schöne und interessante Geschichte. Nach 200 Seiten fehlte mir jedoch der gewisse Moment und das Ende war mir schlichtweg ein bisschen zu kitschig!

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