Brent Weeks - Spähren der Macht

Autor: Brent Weeks
Titel: Spähren der Macht (3. Teil der Licht Saga)
Seiten: 602
Verlag: Blanvalet

Das Prisma ist verschollen und in der Chromeria bereitet man sich darauf vor ohne die Führung des Höchsten in den Krieg zu ziehen. Kip rudert orientierungslos und von seinem eigenen Bruder gekidnappt durch die Azurblaue See und Teia sieht sich, gerade aus der Sklavenschaft entkommen schon wieder erpresst und betrogen. Währenddessen wandert der Farbprinz unbeirrt weiter durch die Sieben Satrapien und hinterlässt dabei eine Spur aus Blut und Asche...

Ich bin ja ein erklärter Brent Weeks Fan und auf dieses Buch musste ich lange warten, nur um dann schmerzlich fest zu stellen, dass noch ein Band folgen wird. Der englische Band "The broken Eye" (übrigens ein unglaublich aufschlussreicher Titel für alle, die die ersten Bände gelesen haben ;) ist natürlich das Finale aber hier bei uns in Deutschland musste man den mal wieder teilen. Ist aber auch kein Wunder, wenn man in Schriftgröße 28 auf Papier druckt, das so dick ist wie mein Frühstückstoast!
Aber genug geschimpft, nun zum Buch selbst: Es ist wieder alles dabei, was ich so an Brent Weeks Büchern liebe: unvorhergesehene, völlig überraschende Wendungen, außergewöhnlich fantasiereiche Ideen, dennoch gut durchdacht und hinter allem eine herzzerreißende Tragödie um Liebe und Verrat, die eine ganze Welt erschüttert. Oder so ähnlich.
Außerdem ein Hauptcharakter der fett und untrainiert und so überhaupt nicht selbstsicher ist. Kip ist eine erfrischende Abwechslung und jetzt im dritten Teil mausert er sich sogar richtig, ohne jedoch sein schnippisches Wesen oder seine gesamten 25 Pfund Übergewicht zu verlieren. Seine zynischen  Kommentare, entweder im Monolog mit sich selbst oder auch an völlig unpassender Stelle seinem Großvater gegenüber, lockern die Story auf und geben einem die Möglichkeit, sich so richtig in Kip hinein zu versetzen.
Gut, das waren die Lorbeeren. Was ich allerdings nicht verstehe, ist das Tempo, dass der dritte Teil jetzt vorlegt. Große Zeitsprünge und wenig Beschreibung der Umgebung, lassen mich den eben gewonnen Bezug zur Geschichte schnell wieder verlieren. Ich habe das Gefühl, die Charaktere hetzten nur so durch handlungsrelevante Situationen ohne zwischendrin einmal Luft zu holen. Die Sieben Satrapien sind doch eigentlich so groß wie ein ganzer Kontinent, wenn ich das richtig verstanden habe. Wie kann es dann sein, dass Gavin innerhalb von wenigen Stunden von eine Satrapie in die andere reist? Oder, besser ausgedrückt, innerhalb von drei Kapiteln, in denen andere, wichtige Dinge passieren? Das finde ich wirklich sehr schade und in meinen Augen gibt es dafür fette Minuspunkte!

Alles in allem bleibe ich dabei, dass man Brent Weeks unbedingt gelesen haben muss. Die Ideen, die auch in der Licht Saga stecken und die abrupten Wendungen sind wirklich etwas Besonderes. Von diesem dritten Teil bin ich allerdings ein bisschen enttäuscht, auch wenn er wirklich fesselnd war. Warten wir einfach auf 3.2 und hoffen das Beste!

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