H. P. Lovecraft - Schatten über Innsmouth

Autor: H. P. Lovecraft
Titel: Schatten über Innsmouth - eine Horrorgeschichte
Seiten: 121
Verlag: suhrkamp - Phantastische Bibliothek

Nach seinem 18. Geburtstag macht sich der Protagonist auf eine Rundreise durch England. Er möchte die architektonischen und geografischen Gegebenheiten seines Landes erkunden. Unterwegs erfährt er von einer kleinen Stadt die von allen Menschen aus dem Umland gemieden wird. Es sollen schon Fremde dort verschwunden sein. Die Anwohner seien alle sehr merkwürdig und dem christlichen Glauben hingen sie auch schon lange nicht mehr an. Kurz entschlossen steigt der Protagonist am Morgen in den Bus nach Innsmouth um sich den Ort anzusehen und am Abend mit dem nächsten Bus weiter zu seiner Verwandtschaft in Arkham zu fahren. Doch dazu soll es nicht kommen...

Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich Lovecraft einfach super finde! Diese Geschichte hat mir auch gut gefallen. Sie ist aus der Ich-Perspektive rückblickend erzählt, was einerseits die Gewissheit vermittelt, was auch immer dem Protagonisten widerfahren ist: er muss es überlebt haben! Auf der anderen Seite klingt das Wissen, was noch passieren wird, immer mit.
Gegen Mitte des Buches war ich der Meinung, dass "Schatten über Innsmouth" im Grunde nur eine etwas längere Kurzgeschichte ist. Das stimm insofern, dass der Aufbau von Lovecrafts Geschichten sich natürlich ähnelt. Im Gegensatz zu einer Kurzgeschichte wird hier nur mehr ins Detail gegangen, werden mehr Kleinigkeiten erwähnt. Außerdem ist es aber auch die erste Geschichte von Lovecraft die ich lese, in der der Protagonist wirklich einer physischen Gefahr ausgesetzt ist und sich dagegen erwehren kann und muss.
Was ich vorhin darüber sagte, dass eine Ich-Erzählung im Präteritum immer auch Gewissheit gibt das der Charakter alles überlebt, nun, es ist allerdings keine Garantie das er noch bei geistiger Gesundheit ist oder nicht einen anderen Schaden davon getragen hat. Und genau das macht auch hier wieder das wunderbare offene, unheilverkündende Ende der Geschichte aus. Klasse!

Wer sich für Cthulu oder Horror um 1900 interessiert sollte sich Lovecraft unbedingt einmal zu Gemüte führen. Es ist jedoch keine Entspannungsliteratur.


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