Jonathan Barnes - Das Albtraumreich des Edward Moon

Autor: Jonathan Barnes
Titel: Das Albtraumreich des Edward Moon
Seiten: 400
Verlag: Piper

Zitat: Ja, ich komme bald
          Offenbarung 22.20


Edward Moon ist von Beruf Zauberer und Hobbymäßiger Detektiv. Und er langweilt sich fürchterlich! Da kommt ihm der rätselhafte Mord an einem Schausteller gerade recht. Bald findet Edward Moon den Mörder - zu einfach, wie es scheint. Denn plötzlich wird er in einen Strudel unvorhergesehener Ereignisse gezogen, die sich zu seinem schlimmsten Albtraum verdichten...

Vielleicht habt ihr es schon bemerkt: Das Albtraumreich des Edward Moon steht bereits unter Alice's Best aufgerührt. Tatsächlich würde ich es als ein Buch bezeichnen, dass ich gelesen habe, als ich einfach noch zu jung dafür war. Und es ist gut, dass es mich letztens überkam und ich es noch einmal gelesen habe. Bei dieser Geschichte lohnt sich das wirklich. Da gibt es nämlich diesen kleinen Kunstgriff, so ziemlich gegen Ende... der lässt das ganze Buch in einem völlig anderen Licht erscheinen.
Aber von Anfang an: Das Albtraumreich des Edward Moon ist aus der Sicht eines mysteriösen Erzählers geschrieben, der erstaunlich umfassende Kenntnisse über alle Vorgänge hat. Von Zeit zu Zeit streut er auch einen persönlichen Kommentar ein. Außerdem kann er Moon nicht sonderlichen gut leiden...
Edward hat seine Glanzzeit in der Tat schon hinter sich. Als Detektiv steht er meistens ziemlich auf dem Schlauch und das er bei seinen Ermittlungen erfolgreich ist, verdankt er eher dem Zufall und seinen guten Connections. Sonderlich sympathisch ist er auch nicht, sogar ein verdammt arroganter und eingebildeter Zeitgenosse. Trotzdem mag ich ihn sehr gerne, denn er hat eine Tiefe, die nicht viele literarische Figuren erreichen. Er ist, sozusagen, rund. In seinem Charakter, meine ich jetzt :p.
Die zweite Hauptperson der Geschichte ist ganz klar der Schlafwandler. Ein von Mysterien umgebener, hünenhafter Freund von Edward, ohne den der Detektiv wohl so manches Mal verloren wäre.
Ich habe lange überlegt, welchem Genre ich dieses Buch zuordnen würde. Wahrscheinlich ist die richtige Antwort: Horror und Fantasy. Ein paar Steampunk Elemente weißt es auch auf. Und es ist definitiv nichts für schwache Nerven. Aber genau deshalb gefällt es mir so. Es ist ein bisschen von allem und nichts so richtig. Detektivroman mit einem unfähigen Detektiv, Fantasy ohne richtige Magie und Horror ohne Gänsehaut. Also wie immer: etwas für Genießer.

Wer es etwas schräg, ja richtiggehend "weird" mag, wird hier wahrscheinlich auf seine Kosten kommen. Lange Zeit tappt der Leser im Dunkeln, doch das tut der Spannung keinen Abbruch. Wahrscheinlich sollte sich jeder seine Meinung hierzu selber bilden, aber mir gefällt's!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sonia Rossi - Fucking Berlin

Zeit für Comicbücher

Mike Krzywik-Groß - Riva Mortis